INTERESSENKONFLIKT VON EMA MARKOVIĆ IMBRIJA UND BORIS BARE AUS KROATIEN
September 25, 2025

„Interessenkonflikt“ ist eine gemeinsame Ausstellung der kroatischen Künstler*innen Boris Bare und Ema Marković Imbrija, realisiert im Rahmen von Magic Carpets 2025.

Ort: Openspace Innsbruck, Mentlgasse 12b
Vernissage: 01.10., 18:00 Uhr
Öffnungszeiten: 01.10.– 04.10., 14:00 –19:00 Uhr

Die Illustrationsserie des Urban-Art-Künstlers Boris Bare widmet sich einem der sensibelsten und prägendsten Themen des postjugoslawischen Raums: der Privatisierung und dem Ausverkauf ehemals bedeutender Industrie- und Handelsunternehmen – vom Uljanik-Werft in Pula und dem „3. Mai“-Schiffbau in Rijeka über das Tomos-Motorenwerk in Koper bis hin zu Nama in Zagreb, Zastava in Kragujevac und JAT in Belgrad. Bare thematisiert Plünderung, kollektives Vergessen und die Narben, die dieser ökonomische Umbruch hinterlassen hat. Seine Arbeiten sind provokativ, oft ironisch, und spiegeln eine Welt wider, die jenseits individueller Einflussnahme liegt.

Demgegenüber eröffnet Ema Marković Imbrija mit ihren Skulpturen einen intimen Blick in den „kleinen Kosmos“ der alltäglichen Menschen. Ihre Figuren erzählen von Nähe, Zerbrechlichkeit und persönlichen Erfahrungsräumen.

In der Gegenüberstellung dieser beiden künstlerischen Welten entsteht ein Dialog über Identität, Interessenkonflikte, Veruntreuung und das Leben in einer von politischen Umbrüchen geprägten Region. Sichtbar werden dabei auch die Folgen massiver Auswanderung und Migration, die das gesellschaftliche Gefüge bis heute prägen.

Boris Bare (Zagreb) ist ein Street-Art-Künstler, bekannt für großflächige Murals und sein Projekt Pimp My Pump. In Innsbruck wird er mit Boden- und Wand-Murals im öffentlichen Raum arbeiten. Er ist außerdem Gründer des Art Parks in Zagreb und Pula, die heute als bedeutende Orte urbaner Kultur und kreativen Ausdrucks gelten. Seine Wandgemälde sind durch eine reiche Farbgebung und gesellschaftlich engagierte Themen gekennzeichnet. Seine Kunst lebt im öffentlichen Raum, verwandelt diesen in offene Galerien und schafft dabei eine starke Verbindung zwischen Kunst, Raum und Menschen. In Innsbruck wird er sich mit Boden-Murals im öffentlichen Raum beschäftigen – inspiriert von urbanen Texturen, Nachbarschaft und Beteiligung Ziel ist es, gemeinsam visuelle Zeichen im Stadtteil zu setzen und den öffentlichen Raum als kollektives Gestaltungspotenzial zu verstehen.

Ema Marković Imbrija, 1997 in Zagreb geboren, schloss ihr Studium der Kostümgestaltung an der Textiltechnologischen Fakultät der Universität Zagreb ab. Seit vielen Jahren haucht sie Abfallmaterialien neues Leben ein und formt daraus ihre eigene kleine Welt. Mit der Technik des Papiers maché modelliert sie Figuren – Frauen, Tiere und Möbelstücke – und integriert dabei auch Textilien, Holz, Plastik und Metall. Ihre Inspiration schöpft sie aus dem alltäglichen Leben und dem sie umgebenden Umfeld, wobei sie den Schwerpunkt auf Figuren und Objekte legt, zu denen sie seit frühester Kindheit eine tiefe Verbundenheit empfindet. Durch ihre Arbeit leistet Ema auf subtile, aber bedeutsame Weise einen Beitrag zur Abfallreduzierung.

Die Künstler*innen wurden im Rahmen einer Residenz in Kooperation mit der kroatischen Partnerorganisation Lab 852 ausgewählt.

Magic Carpets Creative Europe Platform verbindet 17 Europäische Kulturinstitutionen:
Kaunas Biennial (Litauen), OPENART (Schweden), Lab852 (Kroatien), Tbilisi International Photo Festival (Georgien), Jam Factory Art Centre (Ukraine), Latitudo Art Projects (Italien), Wrocławski Instytut Kultury (Polen), IDEIAS EMERGENTES (Portugal), Fundatia META (Rumänien), New Theatre Institute of Latvia (Lettland), Novo Kulturno Naselje (Serbien), České Budějovice – Kulturhauptstadt 2028 (Tschechien), Unfinished Foundation (Malta), openspace.innsbruck (Österreich).
Assoziierte Partner:innen: Centre Claude Cahun (Frankreich), Diyalog Derneği (Türkei), Folkestone Fringe (UK)

MC Kuratorisches Team:
Danijela Oberhofer Tonković, Brigitte Egger
Magic Carpets Organisation (Austria): Openspace Innsbruck

Gefördert durch: Creative Europe der Europäischen Union, die Stadt Innsbruck, das Land Tirol und das BMKWMS.