storyTAILORING und restauraTERRA Magic Carpets „Artist in Residency“ #2, Innsbruck
Oktober 31, 2022

#newcheapnature ist ein Projekt das vom österreichischen Künstler Richard Schwarz während seiner Online-Residency bei Novo Kulturno Naselje in Novi Sad (Serbien) gestartet wurde. Das Projekt stellt mehrere Fragen über die Beziehung zwischen den Menschen und ihrer nicht-menschlichen Umwelt.

Die erste Projektphase bestand aus einer interaktiven Digitalkampagne in den sozialen Medien. Im Rahmen von #newcheapnature wurden Menschen dazu angeregt, ihr alltägliches Verhalten als Verbraucher:innen zu hinterfragen und die damit zusammenhängenden Auswirkungen auf Natur und Umwelt zu reflektieren. Die Kampagne umfasste eine Reihe subtiler visueller Elemente und unterhaltsamer Fragestellungen mit der Absicht, Interaktion und Diskurs anzuregen. Im Rahmen dieser Kampagne wurden Nutzer:innen eingeladen, Bilder der ältesten T-Shirts aus ihrem Kleiderschrank online zu teilen und den dadurch über die Zeit eingesparten Wasserverbrauch zu berechnen.

Auf Einladung von openspace.innsbruck wird die serbische Architektin Dragana Kojičić im Rahmen ihrer „Magic Carpets” Residency in Innsbruck die zweite Phase von #newcheapnature entwickeln. Dabei wird sie das Projekt von seiner bisherigen Präsenz im digitalen Raum in die gebaute Umwelt der Stadt. Kojicic hat sich dafür entschieden, mit den Anwohner:innen des Stadtviertel rund um openspace.innsbruck und den vielen Eltern, Kindern und Senior:innen, die täglich am Vorplatz der Galerie vorbeikommen, zu arbeiten.

Während ihres Aufenthalts hat Kojičić einen sogenannten “storyTAILORING“ Shop vor dem openspace.innsbruck betreiben. Dieser lädt Passant:innen ein, ihre ältesten T-Shirts (oder andere Kleidungsstücke) mitzubringen und die damit zusammenhängenden Geschichten mit der Architektin zu teilen. Gemeinsam mit den Teilnehmern wird Kojičić dann visuelle Repräsentationen ihrer Begegnungen erarbeiten und diese an der Fassade der Galerie zugänglich machen. Auf diese Weise wird im Laufe mehrerer Tage ein begehbares Archiv von Geschichten im öffentlichen Raum entstehen. Im Gegenzug bietet Kojičić den Teilnehmer:innen maßgeschneiderte Geschichten aus ihrer eigenen Sammlung an.

Dafür wird die Architektin in Rahmen von „restauraTERRA“ ein täglich wechselndes Menü aus Erzählungen kochen, welche die verschiedenen Bedeutungen von der Erde/ „Land“ und die damit verbundenen Fragen von Wert und Nutzung erkunden. Kojičićs Geschichten hinterfragen dabei gängige Vorstellungen des Begriffs und bieten der lokalen Öffentlichkeit neue Perspektiven.

Wenn wir uns um die Welt kümmern, dann könnte das in vielerlei Hinsicht dem Gefühl
entsprechen, geerdet zu sein. In dieser Hinsicht ist der Blick nach unten das, was „erdet“
und “down-to-earthness“ verleiht. – Schwarz

Dragana Kojičić
ist selbstständige Architektin mit Fokus auf Erdarchitektur und Doktorandin am “Scene Architecture, Technique and Design” in Novi Sad. Seit 2010 organisiert sie zahlreiche Schulungen und praktische Workshops für Lehmbau in Zusammenarbeit mit Einzelpersonen, Institutionen und Organisationen in Serbien und der Region. Sie leitet das Zentrum für Erdarchitektur in Mošorin (Serbien) und ist die Initiatorin der ersten “Balkan Earth Conference” und des “LALA Earthland Festivals”. Ihr besonderes Interesse gilt der Rolle von Frauen im Bauhandwerk.

kontakt

#Erde #Land #Boden #Material #Oberfläche #Territorium #Natur #Nahrung #Medizin #newcheapnature

#newcheapnature Mitwirkende:
Dragana Kojičić (artist in residency)
Richard Schwarz (local artist)
Melanie Gandyra (local artist, ilustartor)

In Partnerschaft mit:
Novo Kulturno Naselje, Novi Sad
FH Kufstein

Organisation:
openspace.innsbruck

“Magic Carpets” ist eine “Creative Europe Plattform” welche bis 20 europäische Kulturorganisationen vereint und aufstrebenden Künstler:innen Möglichkeiten für internationale Mobilität bietet. Auf ihren Reisen durch unbekannte Länder entwickeln diese Künstler:innen, gemeinsam mit lokalen Akteur:innen und Gemeinschaften, neue, ortsspezifische Arbeiten. Dadurch werden kultureller Aktivismus sichtbar, Partizipation und Ko-Kreation gestärkt sowie neue Publikumsschichten erschlossen.